: Hintergrund: Unbehandelt kann das Basalzellkarzinom (BCC) erhebliche Gewebezerstörungen verursachen. Die komplette chirurgische Exzision ist die Behandlung der Wahl. Allerdings stellt es besonders im Gesichts- und Halsbereich eine Herausforderung dar, den Tumor vollständig zu entfernen und möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten. Material und Methoden: Bereits exzidierte kleine BCC (≤ 1 cm) von Kopf oder Hals wurden retrospektiv analysiert. Verglichen wurde die histologisch kontrolliert angemessene Breite des Resektionsrandes nach präoperativer dermatoskopischer Untersuchung (Fälle) im Vergleich zur rein klinischen Untersuchung (Kontrollen), sowie die Rezidivrate. Ergebnisse: Bei 281 BCC: 6 % (8/139) der Fälle und 8 % (12/142) der Kontrollen zeigten inadäquate basale Resektionsränder; 4 % (5/139) der Fälle und 20 % (29/142) der Kontrollen zeigten inadäquate laterale Resektionsränder (P < 0.001). Laterale Resektionsränder von 3 mm waren in 0 % (15/66) der Fälle, jedoch in 15 % (10/66) der Kontrollen inadäquat (P >0.005); laterale Resektionsränder von 1-2 mm waren in 7 % (5/73) der Fälle und in 25 % (19/76) der Kontrollen inadäquat (P < 0.01). Rezidive traten in den Fällen mit 3 mm Resektionsrand in 1,5 % auf, in den Fällen mit 1-2 mm Resektionsrand bei 0 %, und bei den Kontrollen bei 7,7 %. Schlussfolgerung: Für BCC im Kopf- und Halsbereich erscheint ein Resektionsrand von 3 mm angemessen, sofern das BCC klein, dermatoskopisch gut definiert und wenig aggressiv ist. Hier zeigten sich operative Heilungsraten von 100 % mit 1,5 % Rezidiven. Resektionsränder von 1-2 mm sollten nur für BCC in sehr schwierig zu behandelnden Bereichen in Betracht gezogen werden, da die Heilungsrate hier nur bei 93 % lag.

Dermatoskopisch kontrollierte, schmalere Resektionsränder bei Basalzellkarzinomen an Kopf und Hals: Retrospektive Fallkontrollstudie

Herzum, Astrid;Burlando, Martina;Tavilla, Pietro Paolo;Molle, Mattia Fabio;Cozzani, Emanuele;Parodi, Aurora
2022-01-01

Abstract

: Hintergrund: Unbehandelt kann das Basalzellkarzinom (BCC) erhebliche Gewebezerstörungen verursachen. Die komplette chirurgische Exzision ist die Behandlung der Wahl. Allerdings stellt es besonders im Gesichts- und Halsbereich eine Herausforderung dar, den Tumor vollständig zu entfernen und möglichst viel gesundes Gewebe zu erhalten. Material und Methoden: Bereits exzidierte kleine BCC (≤ 1 cm) von Kopf oder Hals wurden retrospektiv analysiert. Verglichen wurde die histologisch kontrolliert angemessene Breite des Resektionsrandes nach präoperativer dermatoskopischer Untersuchung (Fälle) im Vergleich zur rein klinischen Untersuchung (Kontrollen), sowie die Rezidivrate. Ergebnisse: Bei 281 BCC: 6 % (8/139) der Fälle und 8 % (12/142) der Kontrollen zeigten inadäquate basale Resektionsränder; 4 % (5/139) der Fälle und 20 % (29/142) der Kontrollen zeigten inadäquate laterale Resektionsränder (P < 0.001). Laterale Resektionsränder von 3 mm waren in 0 % (15/66) der Fälle, jedoch in 15 % (10/66) der Kontrollen inadäquat (P >0.005); laterale Resektionsränder von 1-2 mm waren in 7 % (5/73) der Fälle und in 25 % (19/76) der Kontrollen inadäquat (P < 0.01). Rezidive traten in den Fällen mit 3 mm Resektionsrand in 1,5 % auf, in den Fällen mit 1-2 mm Resektionsrand bei 0 %, und bei den Kontrollen bei 7,7 %. Schlussfolgerung: Für BCC im Kopf- und Halsbereich erscheint ein Resektionsrand von 3 mm angemessen, sofern das BCC klein, dermatoskopisch gut definiert und wenig aggressiv ist. Hier zeigten sich operative Heilungsraten von 100 % mit 1,5 % Rezidiven. Resektionsränder von 1-2 mm sollten nur für BCC in sehr schwierig zu behandelnden Bereichen in Betracht gezogen werden, da die Heilungsrate hier nur bei 93 % lag.
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