Glücks “Pandektenˮ und die italienische Bearbeitung. Von der Rechtstheorie zur Gerichtspraxis.

FURFARO, FEDERICA
2013-01-01

Abstract

The Ausführliche Erläuterung der Pandekten, the huge commentary begun by Christian Friedrich von Glück and later carried on by German Pandectists, represents the meeting point between usus modernus pandectarum and German Pandectist science. In Italy, the latter became the main foreign model for legal culture around about the Eighteen Eighties. Italian most influential scholars of Roman and private law intensified the activity of translation and annotation of German Pandectist literature, in order to adapt it to the distinctive features of Italian legal background. The Italian version of Glück’s commentary represents an integral part of this project. Guided by the editors Filippo Serafini and Pietro Cogliolo, Italian translators revised and updated the commentary by increasing its practical feature, so that it could be profitably used by Italian legal practice of that time. Zweifellos stellt die Rezeption des Ius commune in Deutschland zwischen Spätmittelalter und Neuzeit einen typischen Fall von «Legitimation» des Rechts durch Verfahren dar. Der progressive Übergang von den alten örtlichen Verfahren zum römisch-kanonischen Prozess wurde durch die neuen Erfordernisse der deutschen Gesellschaft ausgelöst. Immer mehr erforderte sie nämlich nicht nur die Rationalisierung des Rechts und der Gerichtspraxis, sondern auch den Einsatz von Berufsrichtern. Die deutsche Juristen passten das Ius commune den gewandelten Bedürfnissen der Rechts- und Gerichtspraxis an. Man nennt diese neue Stilepoche Usus modernus pandectarum. Da begann die theoretische Regelung der grundlegenden Rechtsgeschäfte vom Ius commune, die danach im BGB durch die Pandektenwissenschaft aufgenommen wurden. Die Ausführliche Erläuterung der Pandekten bei Christian Friedrich von Glück gilt als die vollständige Zusammenfassung des Usus modernus, weil sie eine ausgezeichnete Kombination von Theorie und Praxis darstellt. Deswegen wird dieses Werk als die Verbindungsstelle zwischen dem Usus modernus und der Pandektistik angesehen. Ende des neunzehnten Jahrhunderts verfassten die einflussreichsten italienischen Romanisten eine Version auf Italienisch, in der die pandektistische Bestimmung des Werks Glücks durch ihre zahlreichen Anmerkungen noch verstärkt wurde. Sie bearbeiteten und modernisierten den Kommentar, so dass die italienischen Rechtsanwälte ihn für die praktischen Berufe erfolgreich anwenden konnten. Deshalb hat das Werk für eine vergleichende Studie über die Rechtssysteme in Deutschland und in Italien unter historischer Perspektive eine grosse Bedeutung.
2013
978-3-7001-7595-7
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