’Nichts habe ich häufiger hier gehört, als den Ausdruck: never mind it!‘ – Reiseberichte vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts als mehrsprachiges Genre

Sandra Vlasta
2023-01-01

Abstract

Dieser Beitrag geht von der These aus, dass literarische Mehrsprachigkeit ein typisches Element der Gattung Reiseberichte ist. Im Folgenden analysiere ich Texte mehrsprachiger ReiseschriftstellerInnen, verschiedene Formen der Mehrsprachigkeit im Reisebericht, wie explizite und latente Mehrsprachigkeit, sowie mehrsprachige Intertextualität. Ich frage nach der Funktion und den Anlässen für den Einsatz literarischer Mehrsprachigkeit: so kann Mehrsprachigkeit helfen, den Bericht authentisch erscheinen zu lassen; sie kann exotisierende Funktion haben; sie kann zur Inszenierung bzw. Positionierung des Erzählenden/Reisenden dienen oder sie kann die LeserInnen stärker in den Bericht einbeziehen (als „Mitwisser“, „Mitversteher“). Ich beziehe mich auf (primär deutschsprachige) Texte vom Ende des 18. bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts, einer sehr populären Periode des Genres, und betrachte Reiseberichte von Johann Wolfgang von Goethe, Georg Forster, Karl Philipp Moritz (von dem das Zitat im Titel stammt) und Fanny Lewald. Die Analyse zeigt, dass unsere Wahrnehmung des 19. Jahrhunderts als einer Zeit, in der Einsprachigkeit die angestrebte Norm war, nur bedingt gültig ist – der Reisebericht war jedenfalls ein hochgradig mehrsprachiges Genre.
2023
978-3-7720-8783-7
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11567/1159451
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