Abstract: The reception of the Nibelungenlied and the Nibelung tradition has a long history going back to the Middle Ages. In contemporary German-language theater, Helmut Krausser, Marc Pommerening, Moritz Rinke, John von Düffel, Thomas Birkmeir, Irene Diwiak, Feridun Zaimoglu and Günter Senkel provide new impetus for an artistic and creative reception of the Nibelung tradition in dramaturgical form. In the case studies collected in this volume, the authors’ handling of the Nibelung tradition is examined, in order not only to show how these contemporary playwrights deal with a long literary tradition, but also to explain the continuing fascination of the Nibelung tradition which reveals itself in new and individual forms of artistic appropriation. Zusammenfassung: Die Rezeption des Nibelungenlieds und des Nibelungenstoffs hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Im deutschsprachigen Theater der Gegenwart gibt es mit Helmut Krausser, Marc Pommerening, Moritz Rinke, John von Düffel, Thomas Birkmeir, Irene Diwiak, Feridun Zaimoglu und Günter Senkel Autoren, die der künstlerisch-kreativen Rezeption des Nibelungenlieds und des Nibelungenstoffs in dramaturgischer Form neue Impulse gegeben und sich zunehmend von den theatralischen Interpretationen des Stoffs im 19. und 20. Jahrhundert befreit haben. Am Anfang dieser neuen Bearbeitungen des 21. Jahrhunderts stehen Kraussers Stück 'Unser Lied. Gesang vom Untergang Burgunds – Nibelungendestillat', Pommerenings 'Die Nibelungen. Melodram' und Rinkes 'Die Nibelungen', gefolgt von der Verwechslungskomödie 'Das Leben des Siegfried' von Düffels und von Birkmeirs 'Nibelungen', einer Bearbeitung des Nibelungenlieds für ein jugendliches Publikum. Völlig aus der Sicht der Frauen im Nibelungenlied gestaltet Diwiak den Nibelungenstoff in ihrem Stück 'Die Isländerin'. Zaimoglu und Senkel schließlich schreiben die Geschichte der Nibelungen fort: ihr Stück 'Siegfrieds Erben' beginnt dort, wo das Nibelungenlied und die bisherigen Bearbeitungen des Stoffs gewöhnlich enden. In den im vorliegenden Band versammelten exemplarischen Fallanalysen wird der Umgang der Autoren sowohl mit der Nibelungentradition als auch mit der komplexen Rezeptionsgeschichte dieser Tradition untersucht. Die Auseinandersetzung mit diesen Theaterstücken soll nicht nur dazu beitragen, den Umgang zeitgenössischer Dramenautoren mit einer langen literarischen Tradition aufzuzeigen, sondern stellt darüber hinaus einen Versuch dar, die bis ins neue Jahrtausend anhaltende Faszination des Nibelungenstoffs, die sich in den verschiedensten Formen künstlerischer Aneignung offenbart, zu erklären.

Die Rezeption des Nibelungenstoffs im deutschsprachigen Theater der Gegenwart. Exemplarische Fallanalysen

Handl
2020-01-01

Abstract

Abstract: The reception of the Nibelungenlied and the Nibelung tradition has a long history going back to the Middle Ages. In contemporary German-language theater, Helmut Krausser, Marc Pommerening, Moritz Rinke, John von Düffel, Thomas Birkmeir, Irene Diwiak, Feridun Zaimoglu and Günter Senkel provide new impetus for an artistic and creative reception of the Nibelung tradition in dramaturgical form. In the case studies collected in this volume, the authors’ handling of the Nibelung tradition is examined, in order not only to show how these contemporary playwrights deal with a long literary tradition, but also to explain the continuing fascination of the Nibelung tradition which reveals itself in new and individual forms of artistic appropriation. Zusammenfassung: Die Rezeption des Nibelungenlieds und des Nibelungenstoffs hat eine lange Geschichte, die bis ins Mittelalter zurückreicht. Im deutschsprachigen Theater der Gegenwart gibt es mit Helmut Krausser, Marc Pommerening, Moritz Rinke, John von Düffel, Thomas Birkmeir, Irene Diwiak, Feridun Zaimoglu und Günter Senkel Autoren, die der künstlerisch-kreativen Rezeption des Nibelungenlieds und des Nibelungenstoffs in dramaturgischer Form neue Impulse gegeben und sich zunehmend von den theatralischen Interpretationen des Stoffs im 19. und 20. Jahrhundert befreit haben. Am Anfang dieser neuen Bearbeitungen des 21. Jahrhunderts stehen Kraussers Stück 'Unser Lied. Gesang vom Untergang Burgunds – Nibelungendestillat', Pommerenings 'Die Nibelungen. Melodram' und Rinkes 'Die Nibelungen', gefolgt von der Verwechslungskomödie 'Das Leben des Siegfried' von Düffels und von Birkmeirs 'Nibelungen', einer Bearbeitung des Nibelungenlieds für ein jugendliches Publikum. Völlig aus der Sicht der Frauen im Nibelungenlied gestaltet Diwiak den Nibelungenstoff in ihrem Stück 'Die Isländerin'. Zaimoglu und Senkel schließlich schreiben die Geschichte der Nibelungen fort: ihr Stück 'Siegfrieds Erben' beginnt dort, wo das Nibelungenlied und die bisherigen Bearbeitungen des Stoffs gewöhnlich enden. In den im vorliegenden Band versammelten exemplarischen Fallanalysen wird der Umgang der Autoren sowohl mit der Nibelungentradition als auch mit der komplexen Rezeptionsgeschichte dieser Tradition untersucht. Die Auseinandersetzung mit diesen Theaterstücken soll nicht nur dazu beitragen, den Umgang zeitgenössischer Dramenautoren mit einer langen literarischen Tradition aufzuzeigen, sondern stellt darüber hinaus einen Versuch dar, die bis ins neue Jahrtausend anhaltende Faszination des Nibelungenstoffs, die sich in den verschiedensten Formen künstlerischer Aneignung offenbart, zu erklären.
2020
978-3-86758-047-2
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Utilizza questo identificativo per citare o creare un link a questo documento: https://hdl.handle.net/11567/1029581
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